Sonntag, 27. Oktober 2013

13. Remscheider Röntgenlauf

Röntgenlauf, 63,3k, 6:33:08 (netto) = 6,12 Min / Km
27. M 40 von 57, 102. M von 306, Gesamt 109. von 384


Vor gerade einmal zwei Jahren bin ich in Remscheid meinen ersten Ultra gelaufen. Jetzt stehe ich hier zum dritten Mal am Start und denke mir: Sind ja nur 63km, ist ja nicht so weit. So verschieben sich die Realitäten.
Das fängt ja gut an: Als ich meine Startnummer ausgändigt bekam, lese ich auf dem Umschlag über meinem Namen meine Nummer vom Championschip. Ach, man braucht hier ja den Chip! Der liegt natürlich zu Hause. Ganz unkompliziert erhalte ich am Trouble Desk einen neuen. Auch, dass ich die 30 Euro nicht dabei habe, macht nichts. Ich soll einfach nach dem Lauf 5 Euro Leihgebühr vorbeibringen. Das hat ja klasse geklappt.
Jetzt muss ich das Ding also nur noch laufen. Meine Beine fühlen sich schon wieder ganz gut an, nach dem Hunderter von Dienstag/Mittwoch. Das Startfeld ist natürlich wieder pickepackevoll mit Halmarathonläufern gefüllt. Immer das gleiche hier, auf dem ersten Drittel brauchst du Geduld. So passt es auch, dass 500m nach dem Start oben am Berg der erste Stau entsteht. Irgendwie wurde hier wohl die Strecke geändert, so dass hier schon die Gitter für den Rückweg aus Lennep aufgebaut wurden.
Mir egal, ich habs nicht eilig. Ich lasse mich von der Läufermasse durch Lennep mitziehen. Als wir später durch die Felder laufen, ist das Läuferfeld schon weit auseinandergezogen. Es wird langsamer angenehmer. Dafür ist jetzt die Sonne weg und wir werden das erste Mal nass heute. Macht auch nichts, denn kalt ist es nicht. Eigentlich ideales Laufwetter. Nach 10km laufen wir über die Autobahnbrücke. Hm, heute kann ich nicht so gut runter auf die Autobahn gucken, ist mir irgendwie zu hoch. Kurz danach an der Verpflegung brüllen die Hektiker von hinten: Nicht stehenblaiben, weiterlaufen! - Klar, wer über eine Stunde für 10km auf Halbmarathondistanz braucht, der muss am Verpflegungsstand Zeit gut machen. 300m später laufe ich an diesen Läufern wieder vorbei...
Ich bleibe einfach weiter geduldig und laufe meinen Stiefel runter. Kurz vor dem Halbmarathonziel, am sogenannten Proseccoberg - diesmal gabs aber keinen Prosecco! - müssen wieder alle gehen. Ich reihe mich in den Gänsemarsch ein, verstehen kann ich das aber immer noch nicht, wieso hier immer gegangen werden muss. Oben ruft zum Glück einer: Vorne Marsch! als ich gerade rufen wollte, ob das hier eine Laufveranstaltung oder ein Geherwettbewerb sei. Jedenfalls wurde dann wieder gelaufen.
Jetzt bin ich schon zum dritten Mal beim Ultra dabei und zudem einmal den Marathon gelaufen und trotzdem bin ich irritiert, als ich zum Halbmarathonziel komme. Muss ich auch durch den Zielbogen laufen? Wir müssen doch irgendwo rechts ab? Ich laufe auf der Zielgeraden 50m zurück, bis mir der nächste entgegenkommt. Dann weiß ich, dass ich doch durch den Strumpfbogen durch muss. Kann einem ja auch mal einer sagen... weia.
Natürlich fängt jetzt wieder alles an zu zwicken: Fuß, Knie, Achilles... wird alles ignoriert. Aber ich sollte vielleicht mal mehr trinken. Bis jetzt habe ich mir immer nur einen Becher Wasser genommen. Ok, dann ab jetzt einen Becher Wasser und einen Tee. Vielleicht noch ein Stück Banane dazu. Das zweite Teilstück führt weitenteils durch den Wald. herrlich, wie man hier durch das frisch gefallene Laub schlurfen kann. Schloss Burg habe ich schon wieder nicht gesehen. Dafür bemerke ich jedes Mal die Müngstener Brücke, diesmal als Baustelle. Vor vier Wochen bin ich noch beim Wupperbergemarathon auf der anderen Wupperseite unter der Brücke durchgelaufen.
Ich komme gut durch, ab km 30 verläuft die Strecke ständig leicht hoch und runter. Merkt man aber kaum. Bis ich unten im Eschbachtal ankomme. Von hier zieht es sich immer bis ins Marathonziel. Heute auch, obwohl: nicht so sehr wie letztes Jahr. Nach gut 4:15 Stunden komme ich dann im Marathonziel an. Ich bin ja eigentlich recht fix unterwegs. Und bis auf die Tatsache, dass immer noch alles zwickt, geht es mir auch noch ganz gut. Die Treppen hoch zur Eschbachtalsperre laufe ich trotzdem nicht. Nach der Talsperre gehts nochmal anständig hoch und oben dann aus dem Wald raus. Nochmal kurz verpflegen und dann schnell durchs Industriegebiet rennen. Die Kuhweide danach ist diesmal schön matschig. Ich schaue auf die Uhr, merke dass ich wohl so schnell wie noch nie beim Röntgenlauf die 50km Marke erreichen werde. nach 5:07 Stunden bin ich dort. Allerdings liegt diesmal keine Zeitmessmatte aus. Auf diesem Stück fehlt mir eine Verpflegung. Ich bekomme Durst, laufe aber ohne Rucksack, habe also nichts dabei. Als ich dann endlich an der Verpflegung ankomme, merke ich schon, dass ich diese Woche ein paar Kilometer mehr als sonst in den Beinen habe. Den anschließenden Berg wandere ich dann auch hoch. Nun gehts Richtung Wuppertalsperre weiter. Jetzt kommt die Verpflegung etwas früh. Egal, ich nehme von der angebotenen Brühe, die hilft immer habe ich gelernt.
Der Weg um die Talsperre herum ist eigentlich auch ganz schön, wenn man von der Gegengeraden, wo man auf der Straße läuft, absieht. Jetzt noch den Schlussansteig hochlaufen? Auf der Hälfte lass ich es sein, wofür denn auch? Wird eh Bestzeit werden. Und so war es dann auch: Dritte Teilnahme, zum zweiten Mal verbessert. Ich sag ja: zur Zeit läufts ganz gut!












Freitag, 25. Oktober 2013

14. Wengeberg Ultra "Ausgesetzt in Waldbröl"

Lockerungsrunde, 4,2 k, 0:25:26
Sparkasse-Kückelhauser Weg-Breloh-Sylbach-Hansering oben

14. Wengeberg Ultra "Ausgesetzt in Waldbröl", 101k, 19:40:00
Panoramasteig Waldbröl bis Böswipper

Im Bergischen Land baut man wunderbare Wanderwege. Der Bergische Panoramasteig ist so ein klasse Weg. Leider etwas zu lang, um ihn komplett zu laufen. Also muss man sich das Ding in "kleine" Etappen einteilen. Ich habe mir also als Startpunkt den Ort Waldbröl ausgesucht und bin Richtung Wipperfürth gelaufen. Morgens um kurz nach neun Uhr ließ ich mich in der Nähe der Mauer aussetzen und lief los. Ich hätte mir kaum einen besseren Tag aussuchen können, kein Regen und milde Temperaturen um die 20 Grad machten das Laufen leicht. Ca. drei Liter Getränke und ausreichend feste Nahrung (Apfel, Bifis, gesalzene Erdnüsse und Balistos) sollten bis Bergneustadt reichen. Dort wollte ich bis 19 Uhr angekommen sein um Nachschub einzukaufen.
Die erste Pause war nach ca. 20 km in Morsbach geplant. Bis dort habe ich gut drei Stunden gebraucht. Sofort bekommt man einen Vorgeschack auf das, was da noch kommen wird: Flach gibt es hier nicht. Aber wer will schon flach laufen? Der Weg führt fast ausschließlich über Wald- und Feldwege. Zum Teil wurden die Wege extra für den Panoramasteig einfach durch die Botanik gelegt. Man merkt dann am weichen Untergrund, dass diese Wege noch nicht oft begangen wurden. Wenn man mal auf Asphalt laufen muss, dann meist nur, um eine Straße zu überqueren. Die Orte auf den Straßenschildern sagen mir nichts, bin zu weit weg von zu Hause.
Schließlich ist man hier ganz nah an Rheinland-Pfalz. Von den Höhen kann man ins Nachbarbundesland rüber gucken.
Den ersten kleinen Schreck bekam ich, als ich über einen Weideweg lief der mittendrin abgesperrt war. Aber die Sperre ließ sich einfach öffnen und es ging weiter. Der Zettel, der die Sperre vielleicht erklärt hätte, war nicht mehr zu lesen.
Typisch für den Weg ist es, dass er mitten über Wiesen und im Wald auf herrlichen Trails führt. Das bedeutet allerdings auch, dass man ständig auf die Wegzeichen achten muss, denn oft führt der Weg unvermittelt an Stellen vom Hautweg ab, wo man nicht damit rechnet.
Auch klasse sind die Wegzeichen, die mind. alle zwei Kilometer aufgestellt sind. Da ich meine GPS-Uhr gar nicht erst gestartet hatte, boten sie mir eine gute Orientierung, wie weit ich wie schnell gekommen bin. Als dann der Aussichtturm von Morsbach in Sicht kam, beschloss ich, auf dem Turm eine erste kurze Pause einzulegen. Ich bin auch trotz meiner Höhenangst auf den Turm gestiegen (35m), war aber auch schnell wieder unten.
Weiter ging es dann durch den kleinen Ort Morsbach Richtung Wildbergerhütte, wo die nächste Pause eingelegt werden sollte. Und der Weg führte weiter ständig bergauf und bergab. Auffällig war, das man auf dem Panoramsteig alleine ist. Keine anderen Wanderer sind mir begegnet. Gestört hat mich das allerdings nicht.
Nach ca. 40 km legte ich dann die nächste Pause ein, mit herrlichem Blick auf die Wiehltalsperre. Ich habe von meinen Erdnüssen genascht um meinen Salzhaushalt wieder auf Vordermann zu bringen.
Das nächste Etappenziel war dann Bergneustadt, wo ich meine Vorräte auffüllen wollte. Der Weg dorthon führte erstmal über die Autobahn A4,anschließend passierte mir der erste kleine Verlaufer. Das Wegzeichen war ohne Pfeil, also nahm ich an, es gehe geradeaus weiter. Ich hätte aber doch links abbiegen müssen. Kein Problem, der Hauptweg machte nach ein paar hundert Metern eine Kurve und traf dann wieder auf den Panoramasteig. Dann ging es zur Abwechslung mal wieder steil runter.
Anschließend führte ein ganz langer Anstieg hoch ins Skigebiet Blockhaus. Dort befindet sich eine alte Skisprungschanzenanlage, der Wanderweg führt direkt an der Anlage hoch. Teilweise fast senkrecht ging es hier am Absprungbacken und der Schanze entlang. Meine Achillessehne war wieder bis zum äußersten gespannt und ich nahm mir lieber einen Stock als Gehhilfe. Manchmal ist es gut, dass man die Strecke nicht kennt...
Dieses Teilstück war schon hart, doch es ging noch weiter. Beim Wacholdergebiet ging der Weg mitten durch die Tannenschonung. Natürlich fehlte hier das Wegzeichen, sodass ich erstmal bis zur nächsten Abzweigung weiterlief. Als dort kein Zeichen war, merkte ich, dass ich falsch war und lief zurück. Aber es war kein Abzweig zu finden. Die Markierung befand sich erst auf der Abzweigung, ca. 50m neben dem Hauptweg. Nochmal gutgegangen. So langsam setzte nun die Abenddämmerung ein und es war noch ein Stück bis Bergneustadt. Die letzten Verlaufer und der Anstieg an der Sprungschanze hatten doch etwas Zeit gekostet. Aber die Läden haben ja meist bis 20 Uhr geöffnet.
Irgendwann kam ich dann endlich in Bergneustadt an. Gerade passend, denn ich hatte ein leichtes Tief. Beim netto habe ich dann ordentlich zugeschlagen: alkoholfreies Bier, Wasser, Banenenmilch, Schokbrötchen und Käsebrötchen. Das sollte für die Nacht reichen.
Ich zog mir dann meine Jacke an, musste sie aber nach ein paar Kilometern wieder ausziehen, mir war einfach zu warm. Kaum war ich aus Bergneustadt raus, ging es auch gleich wieder in den Wald. Und kurz darauf der nächste Verlaufer. Diesmal bin ich dem Pfeil nach links gefolgt, was ich besser nicht getan hätte. Das fiel mir dann aber leider auch erst ein ganzes Stück später auf. Also alles wieder zurück. Sonst waren die Zeichen aber auch im Dunkeln mit der Stirnlampe gut zu finden. Nächstes Etappenziel war Marienheide. Das sollte eigentlich das längste Teilstück werden. Es wurde mir dann aber doch zu lang und so machte ich im dunklen Wald auf einer Bank an einer Kuhweide Pause und aß im Schein meiner Stirnlampe mein Käsebrötchen. Wenn da jemand vorbeigewandert wäre, der hätte sich sicher gewundert..
Weiter gings dann vobei an der Aggertalsperre zur Genkeltalsperre. Seit einiger Zeit blitze es schon hinter den Hügeln und als ich halb um die Talsperre herum war, kam ich mitten ins kräftigste Gewitter. Das war aber nicht so angesagt! Innerhalb einer Minute war ich komplett durchnässt.
Der Regen ließ dann etwas nach, dafür war der Untergrund jetzt richtig schön matschig. Von Marienheide habe ich nichts gesehen, der Panoramasteig für nur an dem Ort vorbei. Weiter ging es jetzt Richtung Wipperfürth. Ab Rönsahl sollte ich die Strecke dann kennen. Es fing wieder an zu regnen und zwar nicht zu knapp. Irgendwo vor Röhnsal führte der Weg mal wieder über einen phantstischen Trail. Nur wurde der vom Regen so aufgeweicht und rutschig, dass ich mich erstmal mit meinem Hintern in die dicke Pocke setze. Kurz darauf führte der Weg auf eine Kuhweide. Ich lief durch knöcheltiefen Schlamm (oder Kuhscheisse?) die ganze Weide hoch, nur um festzustellen, dass es hier nicht weiterging. Also zurückwaten und dann den richtigen Weg über die Weide finden. Dann habe ich mir im strömenden Regen meine nassen Klamotten ausgezogen und etwas Wärmeres angezogen. das war aber auch gleich wieder durchnässt.
Ich war jetzt nur noch am wandern, der Regen ließ nicht nach und mir wurde kalt. Hinter Röhnsal beschloss ich dann, es gut sein zu lassen den Lauf zu beenden. Kurz vor Wipperfürth war dann wirklich Schluss. Trotzdem ist der Panoramasteig nur zu empfehlen. Oder vielleicht doch nicht, sonst ist er nachher noch überlaufen...



Samstag, 19. Oktober 2013

10. Falke Rothaarsteig Marathon

Epscheider Kreisel, 8,5k, 58:12
Rathaus-Hauptschule-Epscheid-Kreisel-Epscheid-Hauptschule-Rathaus

Rund um die Ennepetalsperre, 22,1k, 2:24:49
Ehringhausen-Schießstand-Landwehr-Hundehaus-Buschhausen-Holte-Borbeck-Hinüber-Staumauer-Ahe-Burg-Steinbachtal-Tennisplätze-Hansering

Lichterrunde, 8,7k, 0:54:53
AntonMeier-Fernblick-Hansering-Tennisplatz-Kaufpark-Abzw.Brauck-Egenstr.-Busbahnhof-Poststr.-Gencayer-AlterKamp-Heide

A19-H-T, 11,8k, 1:15:41
Hansering oben-Schlagbaum-A19-Ennepetalsperre-A19-HWeg-Landwehr-TWeg-Schießstand-Ehringhausen

Rothaarsteig Marathon, 3:54:17 (netto) = 5,33 Min / Km
20. M 40 von 39, x. M von x, Gesamt x. von 287

Nach zwei Wochen Regeneration kann man mal wieder einen Marathon laufen. Zum zweiten Mal laufe ich in Fleckenberg den Marathon und wie schon im letzten Jahr herrscht das schönste Herbstwetter. Der Rothaarsteigmarathon feiert Jubiläum, es findet schon die zehnte Ausgabe statt. Dieses Jahr gibt es ein Falke Funktionsshirt für alle Läufer. Am Start sagt der Sprecher dann durch, dass alle disualifiziert würden, deren Nummer nicht deutlich sichtbar vorne erkennbar ist. Vor allem soll die Werbung gesehen werden. Das geht mir ja schon wieder gegen den Strich...
Erst einmal stelle ich aber knapp 10 Minuten vor dem Start fest, dass ich meinen Fotoapparat im Auto vergessen habe. Also sprinte ich schnell zum Auto und bin zwei Minuten vor dem Startschuss zurück. Glück gehabt. Die ersten drei Kilometer geht es flach der Lenne entlang. Dann kommt der große Anstieg. Ich komme hier ganz locker laufend hoch. Unterwegs überholt uns ein Quad, von dem aus das Feld gefilmt wird. Die Abgase stinken fürcherlich, zum Glück fährt er weiter vor. Kurz nach der ersten Verpflegung komme ich mit einem anderen Läufer ins Gespräch und wir werden das Ding gemeinsam finishen. Wir kommen ziemlich flott foran. Eigentlich wollte ich es ja heute ganz ruhig angehen lassen. Aber das klasse Wetter und das fröhliche Plaudern führte dazu, dass ich die Anstrengung kaum spürte. Die ganz steilen Rampen af dem Rothaarsteig bin ich gegangen, sonst war heute alles laufbar.
Zehn Kilometer vor dem Ziel stellte sich beim Blick auf die Uhr die Frage, ob wir unter vier Stunden bleiben wollen. Dazu musste der Rest im 5:30er Schnitt gelaufen werden. Kein Problem, da es ja jetzt erstmal runter zur Lenne geht und dann mehr oder weniger flach der Lenne entlang bis ins Ziel. Das Tempo konnte ich die ganze Zeit hoch halten und so blieb ich letztlich sogar noch ein paar Minuten unter der vier Stunden Marke.
Momentan läuft es ganz gut, das kann gerne so wieter gehen.