Sonntag, 15. Juli 2012

9. Bärenfels Ultra Trail

Bärenfels Trail, 64,8 k, 7:32:47 = 6,59 Min / Km
4. M 35 von 5, 16. M von 36, Gesamt 18. von 44

Ahnungslos habe ich mich zum Bärenfelslauf ins Grenzgebiet zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland begeben. Ein paar Laufberichte hatte ich zwar schon über diesen Lauf gelesen, aber man muss den Bärenfelslauf selbst gelaufen sein, um einen echten Eindruck zu haben. Bei mir hat er jedenfalls einen gewaltigen Eindruck hinterlassen.
Start war um 8.00 Uhr morgens. Etwas zu früh, um am gleichen Tag anzureisen. Also schon Freitagabend los und im Hotel übernachtet. So einen Komfort sollte man sich öfter mal gönnen...
Auch hier regenet es seit Tagen, Wochen, Monaten... natürlich auch heute. Alles Administrative läuft völlig unkompliziert und um kurz vor acht Uhr warten alle auf den Start. Tja, nur haben wir uns falsch aufgestellt, wir starten in die andere Richtung. Das wird manchem nicht geschmeckt haben, der sich dann plötzlich am Ende des Startfeldes wiederfand.
Und dann gehts los, erstmal leicht ansteigend neben der Autobahn. Der Waldweg ist noch recht breit. Die Steigung zieht sich schon beträchtlich, anschließend geht es in einem Rutsch die ganzen Höhenmeter wieder runter und links ab auf den ersten echten Trail. Hier empfängt uns ein Bär in Lebensgröße aus Holz geschnitzt. Es geht auf den Bärenpfad. Hier kann man nicht nebeneinander laufen, dafür ist der Pfad zu schmal. Und dann gehts hoch auf den Bärenfels. Alle gehen, so steil ist der Anstieg, ich auch. Oben dann die erste Verpflegungsstation. Es gibt alles von der Banane bis zum Kirschkuchen. Erstmal reicht aber ein Schluck Wasser. Oben wird der Weg für kurze Zeit wieder breiter, doch immer wieder werden wir vom Hauptweg abgeleitet. Mal gehts über eine Wiese, mal über einen Trampelpfad zwischen den Bäumen durch. Dann folgt wieder ein längerer Anstieg, den ich in den ersten beiden Runden noch laufend bewältige. Oben eine Markierung 11 km, ich hab erst 9,4 auf der Uhr, ein Mitstreiter auch. Am Ende zeigt meine uhr nur 57,7 km an, als ich dann genau schaue, muss ich feststellen, dass mein Garmin ziemlich abgekürzt hat. Also kommt es wohl mit der Veranstalterangabe von 64,8 km eher hin.
Ab jetzt wirds immer trailiger. Bis auf ein paar kurze Teilstücke ist der Rest eher Trampelpfad als Weg. Teilweise nicht mal Trampelpfad. Dann kommt ein Bach, doch die Brücke darf nicht benutzt werden. Also mittendurch und am Rand bleibt der Schuh dann fast in der dicken pocke kleben. Herrlich.
Die zweite Verpflegung folgt. Auch hier ist wieder alles da, was der Läufer braucht. Jetzt nehm ich auch mal Cola. Weiter gehts vorbei an einer uralten Eiche und dann wieder hoch. Ca. 2000 Höhenmeter + kommen am Ende zusammen. Der nächste Trail führt folgerichtig steil bergan und ist im hohen Gras besonders schwer zu laufen. Dann mitten durch die Bäume, auch mal über umgefallene drüber und dann downhill! Meine armen Knie meckern besonders in der dritten Runde. Unten ist die dritte Verpflegung, die Jungs sind noch nicht ganz bei der Sache. Wer wills ihnen verdenken, den ganzen Samstag rumstehen und bekloppte Läufer bedienen. Jetzt noch kurz auf einem beiten Wege wieder Kräfte sammeln und dann das Highlight! Erstmal mitten durchs Gemüse, dann über ein halb überflutete gerodete Fläche mit groben Ästen auf dem Weg, danach steil runter, dass ich mit Hokas ins Rutschen komme, über einen Steg auf die andere Seite, dort steilstens hoch. Und das war noch nicht alles: Quer zum Hang gehts es über einen schmalen Pfad weiter, wieder über einen Steg und dann einen halben Meter Böschung runterspringen in einen Bach, auf der anderen Seite irgendwie wieder die Böschung hoch, jetzt wird der Weg ganz verlassen, 15m verschlammten Steilhang runterrutschen, auf der anderen Seite auf allen Vieren hoch, irgendwo halt suchen... man das ist wirklich vom Feinsten! Plötzlich kommt man wieder ans Licht und hat die erste Runde geschafft. Die zweite Runde bin ich dann sogar ein wenig schneller gelaufen und die dritte habe ich dann auch noch irgendwie geschafft.
Das war echt mal ein Traillauf. Dafür lohnt sich die Anfahrt. Ach ja und die Hokas habens auch gebracht.


Bericht bei laufticker.de

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