Sonntag, 20. Mai 2012

6. Bödefelder Hollenlauf

Hollenlauf, 67k, 7:21:20 = 6:35 Min/ Km
5. M 35 von 7, 55. M von 92, Gesamt 65. von 115

Heute mal das Resumee vorweg: Der Hollenlauf ist höllisch...gut.
Ich musste Samstag um 3.30 Uhr (!) aufstehen, denn der Start war schon zur unchristlichen Zeit um 6.30 Uhr in Bödefeld. Das Frühstück konnte ich mir aber zu Hause sparen, denn das ist beim Hollenlauf inklusive. Also nach der Ankunft in Bödefeld und der Spende für die Jugendfeuerwehr statt Parkgebühr erstmal die Startunterlagen abholen und dann lecker Brötchen und Kaffee frühstücken. Anschließend gehts direkt zum Start, wo man sich mit seinem Chip von SportIdent "eincheckt" und dann nichts von der Einweisung mitbekommt. Aber die Streckenmarkierungen werde ich schon finden und aufgeben will ich schon mal gar nicht, also dann gehts mit dem Startschuss genau um 6.31 Uhr los auf die Strecke. Und es geht gleich richtig los: Nach einer kurzen Warmlaufphase (ich merkte da erst, dass ich mich gar nicht warmgemacht hatte) durften wir gleich im Wald den ersten Anstieg hochtraben. Aber hier kam noch kein Stress auf, die meisten gingen. Ich lief, denn ich wollte eigentlich den ganzen Lauf ohne Gehpausen absolvieren. Nach knapp 3 km hat man also die ersten gut 200 Höhenmeter in den Beinen und einen schönen, allerdings noch etwas vom Nebel getrübten Blick in die Landschaft. Das änderte sich aber schnell, nach 10 km kam die Sonne raus und blieb den ganzen Tag bei uns .Anschließend ging es den Berg auf der anderen Seite wieder runter. Auch hier werden neuerdings Tannenbäume am Berg angebaut. Kann man eigentlich in Anlehnung an die süddeutschen Weinberge schon Tannenbaumberge sagen? Es ging dann leicht wellig um den Ort herum und nach 13 km kam man noch einmal durch den Startort Bödefeld durch. Ab jetzt läuft man auf der Wendepunktstrecke, es wird also auf dem gleichen Weg zurückgehen, den wir jetzt Richtung Kahler Asten und dann weiter bis Kühude in Angriff nehmen. Zunächst geht es lange bergauf.Bis ca. km 20 sind ungefähr 350 Höhenmeter zu absolvieren. Auch hier gehen wieder viele statt zu laufen. Einige wenige von den Gehern, die ich hier überhole, werden trotzdem vor mir ins Ziel kommen. Am Ende des Anstiegs wird an der Verpflegungsstation wieder der Chip eingelesen. In der Auswertung kann man dann später lesen, wie lange man für die einzelnen Streckenabschnitte gebraucht hat. Jetzt geht es wellig weiter durch den Wald, der Weg ist recht matschig und aufgeweicht von dem Regen der letzten Tage. Ein größeres Problem ist, dass seit einigen Kilometern meine Achillessehne mal wieder streiken will. Der letzte Anstieg hatte ihr gar nicht gefallen, aber ich kann sie erfolgreich ignorieren - mehr oder weniger. Aber als der nächste wirklich heftige Anstieg kommt, entschließe ich mich auch zu gehen. Gedankt hat die Sehne es mir nicht. Trotzdem ging es weiter und welch Überraschung: Als ich aus dem Wald zum sechsten Verpfelgungspunkt komme kenn ich mich plötzlich aus: Das ist die Strecke vom Hochsauerlandlauf, an dem ich regelmäßig im Juli teilnehme.Ein Stück weiter das nächste Highlight: Es geht über den Berg Kahler Asten. Und nicht einfach irgendwie drüber sondern entlang der Skipiste neben dem Skilift. Hier war wieder eine Gehpause angebracht, die wohl mein rechtes Knie auf den Plan rief. Jetzt machte es also doppelt Spaß: Linke Sehne und rechtes Knie schickten bei jedem Schritt abwechselnd ihre Grüße. Dafür wurde die Strecke jetzt vorübergehend etwas flacher, allerdings auch härter, denn es über die Lenneplätze bis Langewiese geht es auf dem asphaltiertem Radweg weiter. Anschließend folgt eine Schotterstrecke mit herrlicher Aussicht ins Lennetal. Plötzlich ist das Flachstück zu Ende - und wie! Es kommt noch mal ein zwar kurzer, aber wirklich knackiger Anstieg, der gegangen werden muss. Danach bleibt es aber bis zum Wendepunkt recht flach, aber einfach zu laufen ist das Stück trotzdem nicht, es geht durch den Wald um riesige Matschpfützen herum und über von Wurzeln übersähten Stolperwegen. An dem Wendepunkt wird wieder der Cuip ausgelesen und ich mache eine kurze Verpfelgungspause. Dann gehts durch die mittlerweile hoch stehende Sonne zurück nach Bödefeld. Komischerweise läuft es jetzt ganz gut, das mag zum einen am Rückenwind gelegen haben, den wir auf dem Rückweg hatten, aber auch das Knie und die Achillessehne haben aufgegeben und machen kaum noch Mucken. Noch einmal genieße ich den herrlichen Blick ins Lennetal und schlurfe dann wieder den Kahlen Asten hoch.Jetzt macht aber das runterlaufen keinen Spaß mehr, es ist einfach zu steil für meine Knochen. Irgendwie bin ich dann doch runter gekommen und kam noch relativ frisch an der Verpflegung bei Km 55 an. Wie sagte mal der Doc zu mir? Marathonlaufen ist kein Ausdauerproblem, aber unsere Knochen und Sehnen limitieren uns. Recht hat er wohl. An der Verpflegung hole ich sogar noch zwei Läufer ein. Ich esse ein paar Rosinen, die wirken fast so gut wie Traubenzucker. Jetzt noch mal recht unangenehme 5 km durch den morastigen Wald und dann gehts nur noch bergab. Unangenehm, weil die kurzen knackigen Anstiege im Wald jetzt doch meine Kondition prüften. Aber als es dann bergab ging, konnte ich es sogar einigermaßen rollen lassen. Erst recht, als Bödefeld wieder in Sichtweite lag.Dann ging es noch einmal die Straße im Ort hoch und es war geschafft. Wirklich eine klasse Strecke und gut organisiert. Es hat Spaß gemacht. Ob ich nächstes Jahr dann die ganze lange Strecke nehme...?





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