Sonntag, 25. März 2012

3. Wengeberg Ultra

H-Weg komplett, 57,3k, 7:46:37
Es ist vollbracht! Was sich vor drei Wochen schon angedeutet hat, habe ich heute vollenden können.
Den Halveraner Grenzweg zu laufen, bedeutet einen Orientierungslauf mit überwiegend Trailcharakter zu laufen. Heute habe ich den dritten Versuch gestartet, den Weg abzulaufen. Nachdem ich die ersten beiden Versuche gegen den Uhrzeigersinn begonnen hatte und dann auf halber Strecke abbrechen musste, bin ich heute andersrum, im Uhrzeigersinn gelaufen - und durchgelaufen.
Start war wieder die Landwehr bei Branten. Für mich der beste Ausgangspunkt, da es bis dort nur knapp drei Kilometer sind. Macht hin und zurück zwar sechs, aber das ist auch noch zu schaffen. Kaum war ich auf dem H-Weg Richtung Glörtalsperre unterwegs, sah ich ein Rotte Wildschweine, mindesten 10 Stück, die über eine Weide Richtung Wald rannten. Vor mir ging eine Frau mit Hund - nicht angeleint. Ich wies sie auf die Wildschweine hin und empfahl ihr, den Hund doch besser an die Leine zu nehmen. Nun ja, sie hatte keine dabei - ihr Problem. Der Weg ist mir zunächst gut bekannt. An der Glörtalsperre vorbei geht es hoch nach Herberge und dann wieder runter ins Tal der Hälver. Hier macht der Weg kurz vor erreichen der Hälverstraße noch eine Schwierigkeit, denn der steile Abstieg auf einem schrägen Pfad bedarf schon des Beherrschen des Gleichgewichts. Auf der anderen Seite geht es steil hoch nach Halverscheid. Hier gehe ich. Oben verpasse ich eine Abzweigung und kürze um eine kleine Schleife ab.
Bis Ostendorf ist der Weg wieder bekannt. Es geht wieder runter und dann hoch. Hinter Ostendorf zweigt der Weg plötzlich ab, der Pfad ist kaum zu erkennen. Dann kommt man in ein frisch gerodetes Gebiet - gänzlich ohne Zeichen. Ich hätte doch besser die Karte mitnehmen sollen. So kam ich etwas zu weit ab vom Weg und lief den steilen Berg nach Ahelle hinunter. Der Volme aufwärts folgend kam ich dann aber wieder auf den H-Weg. Jetzt ging es unter der Bahn durch, hinter dem Oberbrügger Bahnhof entlang zu einer - Sauna. Hier soll man an der Schranke schellen, nee danke. Ich lief über das Grundstück, überall am Haus hingen bronzene Bilder mit nackigen Leuten drauf. Uiuiui, schnell weiter hier :-) Da hier wohl niemand lang wandert ist der Weg anschließend wild und schwer zu laufen. Man kommt auf die Landstraße nach Meinerzhagen und folgt ihr ein kurzes Stück. Gefährlich! Hier wird gerast und es gibt kein Bankett. Ich vermutete, dass man den links in den Wald abzweigenden Weg nehmen müsste, das war allerdings falsch. Also zurück und noch ein Stück weiter auf der Landstraße laufen. Bei Haus Rahde schließlich muss man die Straße überqueren und kommt nachdem man die Volme und die Bahnstrecke überquert hat, wieder Richtung Wald. Jetzt kommen immer weniger Zeichen und man muss sich teilweise auf sein Gefühl verlassen. Gut, dass dort, wo man keinen Weg vermutet, doch noch ein Zeichen zu finden ist. Irgendwann ist es dann aber vorbei und ich laufe wieder zu weit. Zurück will ich aber auch nicht, da ich eine ganze Weile bergab gelaufen bin. Ich laufe über einen Reiterhof und dann den Halzenbach hoch Rochtung Lammecke. Nachdem ich hier zweimal hin und her gelaufen bin, entdecke ich ein rudimentäres H. Nur in welche Richtung? Natürlich laufe ich falsch. Also nochmal zurück und dann haben wir es wieder. Jetzt wirds mir langsam zu warm, außerdem gehts wieder hoch. Das wird hart heute. Vor Schmidtsiepen wirds nochmal spannend: quer übers Feld ohne Zeichen, plötzlich in einen kleinen Baumbestand, über einen Bach und rauf zur Straße nach Kierspe. Hier gehts ohne erkennbare Zeichen ein paar hundert Meter Richtung Halver bevor es über einen Hof wieder in den Wald Richtung Kerspetalsperre geht. Die ist schnell erreicht, nur dreimal über einen Weidezaun, der unter Strom steht (gut wenn die Beinlänge ausreicht...) und dann rechts die Straße zur Schannsmannsmühle hoch. 32 km sind geschafft, jetzt gehts auf bekanntem Terrain weiter, schließlich bin ich hier schon zweimal aus der anderen Richtung angekommen.
Erst mal was essen, Tankstellen oder Kioske gibts nicht unterwegs, gut dass ich einen Apfel dabei habe. 'Ne Cola wäre auch nicht schlecht... Jetzt gehts schnell weiter, das ehemalige Problem Engstfeld ist heute keins mehr. Aber kurz vor der Marathonmarke, die heute kurz vorm Wildgehege liegt und ich nach 5:15 h erreiche bin ich durch. Plötzlich und so richtig. Von nun an wirds ein Kampf mit Krampf. Die paar Traubenzucker helfen auch nicht mehr wirklich. Irgendwie komme ich noch bis zum Aufstieg nach Schwenke weiter, doch diese Rampe, die die Trasse der Wuppertalbahn ist, kostet richtig Kraft. Anschließend gehe ich erstmal. Dann gehts runter zum ehemaligen Munitionsbunker der Bundeswehr, aber runter macht auch keinen Spaß. Jetzt sind es keine 10 km mehr. Noch irgendwie vorbei am Enneptalsperrenvorstaubecken und den letzten Anstieg hoch zur alten Landwehr. Geschafft!
Die letzten drei Kilometer nach Hause sind halb so schlimm.
Jetzt hab ich erstmal genug vom H-Weg. Es gibt schließlich auch noch andere, schöne Rundwege.

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