Sonntag, 5. Februar 2012

39. Centraal Beheer Achmea Marathon

Midwinter Marathon, 4:13:43 = 6,00 Min / Km
29. M 35 von 34, Gesamt 388. von 460
Foto von Rob Voss

Es war am 06.02.2011: Nach 27,5 km des Marathons in Apeldoorn (entspricht der Asselrode)war für mich der Marathon beendet. Die Konsequenz war, dass ich mich für 2012 wieder angemeldet habe, um diese Scharte auszuwetzen.
Die Vorzeichen waren (mal wieder) schlecht. Nach Kevelaer habe ich kaum noch was gemacht und direkt vor dem Wettkampf bin ich sogar 10 Tage gar nicht laufen gewesen. Das ist schon ein komisches Gefühl, so ganz unvorbereitet an den Start zu gehen. Zudem zeigte das Thermometer bei der Abfahrt 13 Grad Minus an.
In Apeldoorn hat man lange Wege. Bustransfer in die Stadt, 10 Minuten Fußweg zur Sporthalle, wo die Umkleiden sind, wieder 10 Minuten Fußweg zurück zum Start. Das wars aber eigentlich schon mit den Nachteilen. Eigentlich..., denn es gibt so Läufe, die ich scheinbar einfach nicht kann. Und Apeldoorn ist wohl so einer.
Bei herrlichstem Sonnenschein und klirrender Kälte stand ich dann um 12 Uhr wieder am Start. Die alte Jacke, der ich mich dort eigentlich entledigen wollte, hat mir während des Marathons noch gute Dienste geleistet. Also dick eingepackt (Mütze, Handschuhe, Buff, Jacke, Lang- und Kurzshirt, dicke Hose, Funktionssocken)gings auf die Strecke. Die ersten 10 Kilometer gingen problemlos vorüber.Einzig verwunderlich war, dass ich trotz recht flottem 5:30er Schnitts immer weiter zurückfiel im Feld. Die Holländer sind eben schnell.
Nun ging es richtig schön durch die Natur, erst durch die Heide, dann durch den Wald. Hier war es aber gefühlt deutlich kälter und auf dem Rückweg blies einem dann noch ein fieser Wind ins Gesicht. Nach knapp 1:56h kam ich an der Halbmarathonmarke vorbei. Von dort an geht es bis zum Ende der ersten Runde immer leicht bergab. Der kalte Wind hat mir hier schon ziemlich zugesetzt und ich merkte, dass es langsam anstrengend wurde. Kaum 2 km später war ich dann schon recht kaputt. Lag das nun an der schlechten Vorbereitung oder an der Kälte? Ich hatte schon wieder nicht schlecht Lust, den Lauf nach der Runde zu beenden. Aber das kam gar nicht in die Tüte! Also lief ich flott an der Stelle vorbei, wo ich ein Jahr zuvor meine Startnummer abgenommen hatte. Ich blickte auf die Uhr, knapp 7 Minuten schneller als letztes Jahr. Na dann mal weiter. Noch ein Blick auf die Uhr: Der Rundenspeicher ist voll. Na toll, also nach dem Lauf keine Auswertung. Jetzt ging es wieder leicht ansteigend weiter. Ich musste immer kürzere Schritte machen. Noch keine 30km und schon auf Fettverbrennung? Ohje, das würde noch einen Kampf geben. Mit ach und krach kam ich die nächste langgezogene Steigung hoch und zur Belohnung ging ich dann erst einmal ein Stück. Aber zum Gehen war es nun eigentlich zu kalt, zumal ich ziemlich nassgeschwitzt war. Also weiter traben und an der nächsten Verpflegung irgendwas mit Zucker einwerfen. So kämpfte ich mich die nächsten 5 Kilometer weiter, dann kamen die Krämpfe in der rechten Wade und im Bruskorb. Ich konnte nur noch im Wechsel 100m laufen und 200m gehen. Km 30 hatte ich nach 2:48h passiert, Km 40 nach 3:59h. Das war nicht mal mehr ein 7er Schnitt. Ich war total verfroren, machte mir Gedanken, ob ich die letzten Kilometer überhaupt noch schaffen würde. Ganz fies waren die Krämpfe im Brustkorb, ich bekam kaum Luft.
Irgendwie kam ich dann doch auf die 1,5km lange Zielgerade und habe mich dann tatsächlich so zusammenreißen können, dass ich diese Strecke noch einmal am Stück laufen konnte. Das Ziel konnte ich nur erahnen, denn ich sah alles nur noch wie durch einen trüben Schleier. Dann war es geschafft und ich war froh, die Medaille bekommen zu haben. Das ganze war allerdings äußerst grenzwertig. Und alles nur, weil ich nicht ein zweites mal abbrechen wollte. Dabei sind mir solche bekloppten Sprüche wie "Death before DNF" normalerweise zuwider.

Als ich zu Hause war, habe ich dann in der aktuellen Laufzeit einen Artikel über Belastungsasthma gelesen. Jetzt kann ich eindeutig sagen, dass die Kälte das Problem war und nicht die Vorbereitung.
Also dann: Deckel drauf! Nächstes Jahr wird Apeldoorn definitiv nicht auf meinem Programm stehen.


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