Sonntag, 17. November 2013

Trail Uewersauer 2013 Heiderscheid

Reckhammer, 10,4k, 1:07:42
Ehringhausen-Wahnscheid-Kr.SaureEpscheid-Reckhammer-SteilerBerg-Epscheid-Rathaus

Schlammbecken, 10,7k, 1:13:53
Ehringhausen-Wahnscheid-Schlammbecken-Glörstraße-Staumauer-Jugendherberge-Ehringhausen

Trail Uewersauer,50,1k, 5:45:54 = 6,54 Min / Km
x. M 40 von x, 128. M von 297, Gesamt 139. von 357


Auf diesen Lauf hatte ich mich schon besonders gefreut. Und dann das: Am Freitag kam eine ordentliche Erkältung angerauscht. Natürlich habe ich sie sofort mit vitaminreichem Obst und Tee zu bekämpfen versucht. Aber bei der Abfahrt am Samstag nach Luxemburg war sie immer noch da. Das wird schon, sagte ich mir. Gut, dass ich dort ein Zimmer gebucht habe, dann muss ich nicht am frühen Sonntagmorgen die Strecke fahren. Bei der Erkältung wäre ich dann sicher zu Haus geblieben. Samstagabend kamen mir aber ernsthafte Zweifel, als ich auch noch leichtes Fieber bekam. Viel trinken und gut schlafen sollte helfen.
Sonntagmorgen schellte dann um viertel nach sieben der Wecker. Ok, ich war total verschnupft, aber fiebrig fühlte ich mich nicht. Und schlapp habe ich mich sowieso die ganze Zeit nicht gefühlt. Ich beschloss, zu starten.
Draußen war es kalt und trüb, so ein richtig melanchonisches Herbstwetter. Ich zog alles an, was ich dabei hatte: Lange Hose, dünnes langes Funktionsshirt, darüber ein kurzes Funtionsshirt und darüber noch ein dickes Laufshirt. Einen Buff um den Hals, einen über die Ohren, Laufkappe auf den Kopf. Ich sah aus, als wollte ich am Yukon laufen. Ich nahm auch noch meinen Rucksack mit, den Trinksack hatte ich mit waremn Salbeitee befüllt. Dazu noch jede Menge Taschentücher. Es konnte also los gehen.
Da die Unterkunft keine zwei Kilometer vom Start entfernt war, ging ich das Stück und lies den Bulli stehen. Die Startnummer hatte ich schon am Samstag abgeholt. Ich war rechtzeitig eine viertel Stunde vor Rennbeginn am Start.
Luxemburg sollte eine Premiere für mich werden. Ich war dort vorher noch nie gelaufen. Mein viertes Land, nach den Niederlanden, Österreich und Spanien. Auf der Hinfahrt hatte ich schon gemerkt, dass es in diesem Land nur Berge und Hügel gibt. Und deswegen hatte ich mich ja schon so sehr auf diesen Lauf gefreut.
Ich startete ganz hinten im Feld. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, unter sechs Stunden zu laufen. Aber nun mit der Erkältung war ich nur froh, überhaupt laufen zu können. Es ging auch gleich gut los. Direkt raus aus den Ort Heiderscheid zunächst über die Felder und dann gleich in den Wald. Laubbedeckter, unebener und matschiger Boden machten den Lauf gleich technisch anspruchsvoll. Es ging erstmal knapp drei Kilometer bergab, dann folgte gleich der erste Anstieg. Ich konnte den gesamten Anstieg gut durchlaufen, trotz der verstopften Nase hatte ich keine Atemprobleme. Oben auf der Höhe wehte der Wind zwar nicht stark, aber doch merkbar. Außerdem kühlte er ziemlich aus. Deswegen war ich auch froh, dass es an der Verpflegung warmen Tee gab. Essen wollte ich nichts, also lief ich gleich weiter. Der Wind kam recht unangenehm von der Seite und ich bekam leichte Probleme mit meinem Ohr. Ich fing schon an zu zweifeln, ob ich den Lauf in diesem Zustand überhaupt packen würde, da ging es schon wieder in den windgeschützen Wald und das Ohr war ab dann vergessen. Hier bekam man jetzt schon einen ersten Vorgeschmack, auf das, was uns die nächsten 45 Kilomter noch erwartete. Ein schöner Singeltrail führte steil zwischen den Bäumen durch den Berg runter. Und unten angekommen ging es wie immer gleich wieder steil den nächsten Berg hoch. Hier bin ich auch schon das erste Mal gegangen. So ging es jetzt erstmal wieter bis zur zweiten Verpflegung, die bei Kilometer 15 aufgebaut war. Hier registrierte ich auch erst, dass das Feld teilweise aus Staffelläufern bestand. An der Verpflegung nahm ich wieder nur heissen Tee. Ich fühlte mich recht gut und lief dann gleich weiter. Jetzt kam ein schöner Abschnitt, mit den ersten längeren Singeltrails. Allerdings mussten die Trails im Gänsemarsch gelaufen werden, da immer jemand irgendwo vorne das Feld abbremste, da er sich nicht traute hier zu laufen. Aber bloss keine Hektik, auch wenn andere hinter mir Ungeduldig wurden. Dann gings auch wieder richtig steil hoch, die Stufen, die hier mit Holzstämmen gebaut wurden, waren auch nicht gerade hilfreich, den der Abstand passte mir nicht. Der Anstieg zog sich noch ein Stück weiter. Oben liefen wir dann über eine Wiese und wurden mit einem herrlichen Panoramblick beleohnt. 20 Kilometer waren bereits geschafft und ich zweiflte nun nicht mehr daran, das Ding erfolgreich zu schaffen. Ich hatte sogar den Eindruck, dass es mir mit jeden gelaufenem Kilometer besser ging.
Bei ca. Kilomter 25 kam die nächste Verpflegungsstelle. Ich war begeistert, denn hier gab es warm Brühe. Die gab es von nun an an jeder Verpflegung und ich griff jedes Mal zu, außerdem trank ich weiter von dem warmen Tee.
Es ging jetzt Richtung Stausee und ab und zu bot sich schon ein erster Blick zwischen den Bäumen durch auf die Talsperre. Ein langes bergabstück führte uns dann dirket zum See runter und über eine Stahlrohrbrücke überquerten wir dann das Wasser. Natürlich liefen wir auf der anderen Seite gleich wieder bergauf, vorbei an merkwürdigen Skupturen. Wir verliessen den See aber noch nicht, sondern kamen über einen ansruchsvollen Singeltrail noch einmal zu ihm zurück. Hier befand sich auch die nächste Verpflegungsstelle, wo ich mir zum ersten und einzigen Mal heute ein Stück Banane nahm. Anschließend verdiente sich der Lauf das Wort Trail in seinem Namen. Wie mir schon von einem anderen Läufer angekündigt wurde, folgte nun das schönste Stücke, ein richtig langer Singeltrail im Wald am Hang des Stausees entlang und dann durch ein herrliches Bachtal. Ich war begeistert. Der Boden wurde zwar immer matschiger und dadurch schwer zu laufen, aber das macht ja erst einen richtigen Traillauf aus.
Nebenbei merkte ich, dass ich sogar ganz gut in der Zeit liege und ich wohl wie ursprünglich geplant unter sechs Stunden bleiben konnte. Die nächsten Kilometer gingen flott vorbei, auch dadurch, dass ich die ganze Zeit gequatscht habe. Plötzlich kam schon das 45 km Schild. Jetzt wurde es aber doch noch einmal heftig. Erst ging es flach durch den tiefen Matsch und dann kam ein echter Schweineberg kurz vor Schluss. Hier hatte ich dann doch einige Mühe und kam alleine vom Gehen ziemlich aus der Puste. Oben angekommen, liefen wir über das Gelände eines Campingplatzes und dann noch an meiner Unterkunft vorbei. Noch zwei Kilometer über die Wiese, immer leicht bergauf und dann das letzte Stück durch den kleinen Ort.
Nach 5:45 Stunden war ich wieder im Ziel. Schnell noch ein Stück Lasagne gegessen und dann lief ich die knapp zwei Kilometer zurück zur Unterkunft.
Es war ein phantastischer Lauf, ich bin froh, dass ich trotz der Erkältung mitgelaufen bin, sonst hätte ich wirklich was verpasst. Zumal ich gehört habe, dass der Lauf nächstes jahr nicht mehr stattfindet. Das wäre wirklich schade.






















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