4. Lüneburger Heide Winter Trail, 52km in 6:37:37
Start des Laufjahrs 2020 dieses Jahr im hohen Norden: und zwar in Schneverdingen in der Lüneburger Heide. So weit nördlich bin ich noch nie einen Ultra gelaufen. Da der Weg dorthin etwas weiter ist, bin ich schon am Samstag angereist. Sonntagmorgen um 10 Uhr war der Start, als ich um 9.30 Uhr am Hotel ankam, wo der Start erfolgte, war noch nicht viel los. Der Organisator Christian Hottas kam dann aber auch bald und nachdem er per Namensaufruf die Teilnehmerliste abgehakt hatte, wurden wir pünktlich auf die Strecke geschickt. Ich hatte mir den Track auf mein eTrex geladen, konnte aber die meiste Zeit dem "H" folgen, entweder in gelb oder weiß, je nachdem ob Zubringer oder Heidschnuckenweg selbst. Nach wenigen hundert Metern verließen wir schon das bebaute Gebiet und waren dann mitten in der Lüneburger Heide. Was für eine herrliche Landschaft! Und das Wetter spielte auch mit, bis zum Start war es zwar noch leicht am regnen, mit dem Start aber kam die Sonne heraus und begleitete uns auch durch den ganzen Tag. Ich bin von einem flachen Lauf ausgegangen, was auch für die ersten 12 - 13 km zutraf. Bis zur ersten Verpflegung bei ca. km 11 ging es erst einmal auf breiten Wegen durch die Heide, zwischendurch aber auch auf einem knapp zwei Kilometer langer Singletrail (Lausbubenweg) durch den Wald. Nach VP1 ging es ein Stück über Kopfsteinpflaster weiter, bevor wir wieder Heidesand unter die Füße bekamen. Tatsächlich lief uns dann eine Heidschnuckenherde samt Schäfer und Hütehunde über den Weg. Hermann-Lös-Romantik pur! Tatsächlich tat sich vor mir nun eine Erhebung auf: der Wilseder Berg. Oben auf dem Stein steht, dass man auf 169m über dem Meer ist. Also ein kleiner Hügel, man merkt kaum, dass es aufwärts geht ;-) Ab hier verlief die Strecke aber leicht wellig mit teilweisen herrlichen Ausblicken über die Heide. Jedenfalls bis wir zur Autobahn kamen. Das ist schon ein heftiger Kontrast. Ein kurzes Stück liefen wir parallel zur Autobahn und am nächsten Verpflegungspunkt konnten wir die Straße hinter uns lassen. Allerdings mussten wir selbst für gut zwei Kilometer auf Asphalt weiterlaufen. Aber halb so schlimm. Als wir wieder Waldboden betrafen, wurde es auch mal etwas matschiger, hier wurden wohl Holzfällarbeiten durchgeführt. Der Weg bog dann rechts auf eine Pendelstrecke ab, einen Hügel hoch nach Egestorf, wo sich der VP 3 bei ca. km 30 befand und von dort aus auf gleicher Strecke wieder den Hügel hinunter. Danach habe ich mich direkt verlaufen. Ich lief rechts neben dem breiten Wanderweg aug einem Singeltrail, der durch Buschwerk vom Hauptweg getrennt ist und habe so die Abzweigung nach links verpasst. Das merkte ich dann direkt an der nächsten Kreuzung, also wieder zurück, ist ja schließlich schön hier und Zeit genug. Dann ging es zurück zu VP 1, der jetzt eben VP 4 war. So langsam merkte ich nun doch, dass ich seit 2 Monaten nie mehr als 30 - 40 km am Stück gelaufen bin. Ich wurde dann auf den letzten 10 Kilometern auch deutlich langsamer, die letzte lange Gerade durch die Heide zog sich dann doch sehr in die Länge. Als ich dann im Hotel ankam, konnte ich mich in Zimmer 5, das für die Läufer reserviert war, selbst in die Finisherliste eintragen und mir eine Medaille geben.
Fazit: Ein wundervoller Landschaftslauf ohne großen Schnickschnack, genau wie ich es mag.