Sonntag, 3. Mai 2015

8. Iserlohner Stadtwerkelauf

Seilerseelauf, 24 Stunden, 118,647 km
7. M 40 von 13, 41. M von 96, Gesamt 48. von 126

Nun bin ich also auch einmal am Seilersee gelaufen. 24 Stunden auf einer knapp 1,8 km langen Runde um einen größeren Ententeich durch den eine Autobahnbrücke verläuft. Recht motiviert bin ich hier angereist. 100 Meilen wollte ich laufen, wenn es gut ging wollte ich vielleicht sogar die 200 in den Blick bekommen. Zumindest aber 100 km wollte ich schaffen. Dieses Ziel konnte ich dann letztlich auch erreichen.
Beim Start hat es noch leicht genieselt, wehalb ich mit Regenjacke loslief. Wir starteten zusammen mit den 6 Stundenläufern. Auf den ersten beiden Runden war es noch etwas eng auf der Strecke, dann verteilte sich das Feld zusehends und ich fand mich zwischen den üblichen Verdächtigen wieder. 4 Runden wollte ich jede Stunde laufen, das klappte in der ersten Stunde schon mal nicht, weshalb ich wohl unbewusst schneller lief und die nächsten Stunden immer 5 oder sogar sechs Runden absolvierte. So hatte ich meinen ersten Marathon schon nach viereinhalb Stunden geschafft. So schnell konnte es nicht weitergehen. Für den nächsten Marathon hatte ich mir dann eine Zeit von 6 Stunden vorgenommen, auch wollte ich eine kleine Essenspause einlegen und mich umziehen. Um 18 Uhr gabs Nudeln für die Läufer. Ich machte meine Essenspause und nahm von den Nudeln mit der Hacksoße. Die ganze Zeit schon habe ich nicht vernünftig essen können und auch die Nudeln wollten nicht wirklich runter. Die Soße war mir einfach zu fettig und so nahm ich nur ein paar Gabeln davon. Danach lief es aber wieder recht gut bei mir, weshalb ich meine Pause zum Umziehen von km 50 immer weiter nach hinten verlagerte. Um kurz vor 10, als ich knapp 75 km geschafft hatte, wurde es schon ziemlich dunkel. Ich nutze das restliche Licht und zog mich komplett um. Neue Schuhe, Socken, Shirt und Buff. Nur die kurze Hose konnte ich weiterlaufen. Ich trank einen halben Liter Wasser und nach einer viertel Stunde war ich wieder auf der Strecke. Der Schuhwchsel tat meinen Füßen merklich gut. Ich wanderte die erste Runde nach meiner Pause komplett und trabte dann nach der Verpflegungsstation langsam wieder los.
Ein Stirnlampe braucht man hier nachts nicht, da die Strecke durch die Laternen komplett beleuchtet ist. Im Stadion bildeten sich kleine Nebelbänke, es wurde kühler aber nicht zu kalt. Mein nächstes Ziel war der dopplete Marathon, für den ich 10 minuten länger brauchte als geplant. Ich war aber zufieden damit. Für den dritten Marathon nahm ich mir die ganze Nacht vor. Ganz gemütlich in neun Stunden wollte ich ihn laufen. Vorher war aber noch das Ziel, die 100 km zu erreichen. Ab km 90 ungefähr hatte ich ein Tief. Aber ich wollte jetzt noch nicht wandern, die 100 sollten erst geschafft werden. Also zwang ich mich dazu, durchzulaufen. Endlich, nach ca. 12:50 Stunden hatte ich die 100 km erreicht. Jetzt setze ich mich an der Verpflegungsstelle erst einmal 20 Minuten hin und genoß eine warme Brühe. Dann wanderte ich wieder eine Runde, und weil es so schön war, gleich eine zweite hinterher. Meine Motivation war nach Erreichen der 100 km total in den Keller gefallen. Auf der Strecke wurde es nun auch recht ruhig. Ich trabte mal wieder los und ging jetzt die "Anstiege". Bald hatte ich aber einfach keine Lust mehr und nach ca. 107 km beschloss ich, eine lange Schlafpause einzulegen. Ich könnte ja mogens weitermachen, wenn ich dann wieder Lust hätte. Also fuhr ich nach Hause und legte mich ins Bett. Um viertel nach 10 uhr morgens war ich dann zurück auf der Strecke und wanderte mich erstmal wieder ein. Ich lief jetzt in langer Hose und mit Jacke, obwohl die Sonne sogar etwas rauskam. Eine halbe Runde lief ich dann, wandern war aber angenehmer, weshalb ich die restliche Zeit nur noch wanderte. So habe ich nochmal etwas mehr als 10 km dazugepackt und bin mit meinen insegsamt 118 km in netto ca. 14 Stunden ganz zufrieden. Nur das Rundenlaufen gefällt mir immer noch nicht wirklich.

Freitag, 1. Mai 2015

20. Wengeberg Ultra "Auf dem Pilgerweg"

20. Wengeberg Ultra "Auf dem Pilgerweg", ca. 110 km, ca. 17 Stunden
Die Idee war von Breckerfeld nach Bielefeld auf dem Jakobswegweg zu laufen. Start war Karfreitag gegen Mittag, ankommen wollte ich Samstag abend irgendwann. Die Strecke ist ca. 185km lang und hat bis Dortmund einige Höhenmeter, danach wird es ziemlich flach. Verpflegung passt genug in den Rucksack, Nachschub sollten Tankstellen und Supermärkte unterwegs bieten.
Zuerst gings Richtung Hagener Freilichtmuseum über Zurstraße. Hier kommt man an der Pilgerschutzhütte vorbei, bevor es dann steil runter nach Selbecke geht. Ist man unten am Freilichmuseum gehts auf der anderen Straßenseite sehr steil den Berg wieder hoch Richtung Bismarckturm. Oben kurz vor dem Turm führt der Weg dann wieder steil runter nach Haspe. Durch Haspe zu laufen ist nicht so attraktiv, dafür führt die Strecke dann aber auch bald wieder steil hoch zum Tücking. Jetzt ist es erstmal das schwerste geschafft, es geht zwar nochmal länger berab bis Vorhalle und dort nochmal hoch zum Von-Stein-Turm. Aber alles nicht mehr so lang und steil wie anfangs. Runter nach Herdecke führen unlaufbare Treppen. Was für eine Schrittgröße man wohl haben soll, um hier runterzukommen? Am Ende des Hügels gehts noch durch einen kleinen Tunnel unter der Eisenbahn durch und schon bin ich am Hengsteysee.
In Herdecke ist viel los. Klar, es ist ja Feiertag und schönes Wetter. Da wirds eng auf den Wegen. Der Weg führt einmal durch Herdecke bis zur Kirche und dann wieder zurück zum Hengsteysee. Das wird jetzt immer so sein: In jedem Ort führt der Weg an der Kirche vorbei, ist ja auch ein Pilgerweg. Manchmal ist das aber auch lästig...
Nun gehts am See hoch bis zur Hohensyburg. Der Auftsieg ist schon toll, ein hübscher Singletrail mit bester Aussicht. Die genieße ich auch kurz oben am Denkmal und dann gehts schon weiter, vorbei an der Burgruine und dem Spielcasino zum Ahlenberg. Hier kommt für lange Zeit der letzte ernst zu nehmende Anstieg, dann wirds gemütlicher. Der Weg führt noch eine Weile durch den Wald in der Bittermark. Ich befinde mich nun schon auf Dortmunder Stadtgebiet. Dann komme ich aus dem Wald heraus und muss die nächste Zeit auf den Dortmunder Straßen weiterlaufen. Das heißt, es geht zwar erst auf der Straße Richtung Hoesch-Werke, aber dann darf ich doch im Rombergpark für eine kurze Zeit runter von der Straße. Ich komme dann am Wetsfalenstadion vorbei und bin nun also schon mitten in der Stadt. Da sehe ich auch gleich eine Tankstelle, wo ich meinen Trinksack auffüllen kann. Ein alkoholfreies Bier gönne ich mir noch zusätzlich und weiter gehts zur Rainoldikirche. Hier ist das erste Teilstück geschafft. Ich nehme nun den Pilgerweg, der von Höxter kommt unter die Füße.
Jetzt wurde es auch langsam dunkel, die Stirnlampe musste ich aber noch nicht auspacken. In der Stadt ist es hell genug. So langsam habe ich nun aber auch genug von dem durch die Stadt rennen. Aber es geht immer weiter durch Dortmund, nun Richtung Unna. So langsam komme ich aber aus dem Stadtkern wieder heraus, der Weg führt nun neben der S-Bahnstrecke entlang. Es ist ein kombinierter Fuß- und Radweg auf dem der Pilgerweg mich nun nach Unna bringt. Irgendwann gegen 21 Uhr packe ich dann doch meine Stirnlampe aus, es ist dann doch zu dunkel geworden. Außerdem muss ich mich neu einschmieren, sonst laufe ich mir noch einen Wolf, das muss ich nicht haben. Mir fällt dann auf, dass ich noch nie in Unna war. Sieht ganz hübsch aus hier, müsste man sich mal bei Tag angucken. Hinter Unna gehts dann über die Felder weiter Richtung Soest.
Mir wird es aber bald zu kalt. Zeit, mal eine längere Pause einzulegen und sich umzuziehen. So ganz viele warme Sachen habe ich aber gar nicht dabei. Tagsüber war es schließlich ziemlich warm. Um diese Jahreszeit sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nach doch noch sehr groß. Mitllerweile lag die Temperatur bei 0 Grad, tagsüber waren es zwischen 15 und 20 Grad. Ich zog dann alles an, was ich hatte, auch Mütze und Handschuhe. Der Ort, wo ich Pause machte, war ein alter Henkersplatz. Das stand jedenfalls auf dem Schild, dass dort an einem Kreuz angebracht war. Nettes Plätzchen bei Nacht.
Der Rest der Nacht ist schnell erzählt. Der Weg führt flach über meist geteerte Wirtschaftswege über die Felder. In jeder kleinen Ortschaft habe ich die Kirche kennengelernt. Es war saukalt und nicht besonders abwechslungsreich. Meine Motivation sank mit jeder Stunde deutlich. Zudem machten meine Knie mal wieder Zicken. Irgendwann morgens gegen halb sechs erreichte ich Soest. Aber die Bäcker hatten noch nicht geöffnet. Ich lief noch ein Stück in die Stadt und machte dann bei McDonals (ojeh) Pause. Danach war klar, dass hier Schluss sein sollte. Den Rest der Strecke bin ich mit dem Zug gefahren.
Ich weiß nicht, ob ich den Weg nochmal laufen will. Bis Dortmund ist der Pilgerweg ja noch recht attraktiv, danach wirds aber schon sehr eintönig. Die Beschilderung ist schlecht, ohne Navi hätte ich den Weg nicht gefunden. Aber er bietet eine gute Gelegenheit, eine lange Strecke durch Westfalen zu laufen.